Kirchspiel Karpowen (Karpauen)

Übersicht über das Kirchspiel

 

Lage

Das 1863 aus Teilen der Kirchspiele Trempen und Nordenburg gebildete Kirchspiel Karpowen (Karpauen) liegt im östlichen Teil unseres Kreises und nimmt eine Sonderstellung ein. Von den elf Gemeinden dieses Kirchspiels gehören vier zum Kreis Gerdauen, das sind Kurkenfeld, Plagbuden, Polleyken und Waldburg. Dazu kommen noch die Ortsteile Groß Lonschken und Klein Lonschken (Lonschken, Vw.) der Gemeinde Abelischken (Ilmenhorst), die ansonsten zum Kirchspiel Nordenburg gehört. Die übrigen sieben Gemeinden des Kirchspiels Karpowen (Karpauen), darunter auch Groß Karpowen (Karpauen), liegen im Kreis Darkehmen (Angerapp). Das gesamte Kirchspiel umfasste 1912 3160 Seelen und hatte acht Schulen mit neun Lehrern.

Der Gerdauener Teil des Kirchspiels Karpowen (Karpauen) liegt heute vollständig im zu Russland gehörenden Königsberger Gebiet.

Wirtschaft

Wie auch andere Heimatgebiete, war das Kirchspiel Karpowen (Karpauen) von jeher von der Landwirtschaft geprägt.

Schulwesen

Es gab fünf Schulen im Kirchspielgebiet, in denen Kinder aus dem Gerdauener Teil unterrichtet wurden. Zum einen in Groß Karpowen (Karpauen), das zum Kreis Darkehmen (Angerapp) gehörte [zweiklassig ab 1932 - Lehrer Max Allies und Lehrer Lorberg]. Hier gingen unter anderem die Kinder aus Klein Polleyken, Klein Karpowen (Klein Karpau) und zum Teil aus Waldburg zur Schule. Die Schule in Schönefeld war ebenfalls zweiklassig - Lehrer Rodeck, zuletzt Lehrer Schönfeld. Die Kinder kamen aus Groß Polleyken, Neuhöhe, Philippsthal und auch aus Waldburg. Eine einklassige Schule gab es in Plagbuden (Lehrer Paul Matzkeit), wo die Kinder aus Plagbuden, Abellienen (Ilmenhagen), Wolfshöhe und Pollaschen (Reichenwald) zur Schule gingen. Auch in Gnädtken gab es eine einklassige Schule (bis zur vierten Klasse; ab der fünften Klasse gingen die Kinder nach Schönefeld). Hier gingen die Kinder aus Kurkenfeld, Charlottenruh, Gnädtken, Mitschullen (Mittwalde) und Rodwalde zur Schule.

Da nicht jede Gemeinde eine eigene Schule besaß, kamen auch Kinder aus benachbarten Gemeinden, um die Anmarschwege möglichst kurz zu halten. Alle Schulen verfügten über Lehrerwohnungen und waren mit Dienstland ausgestattet, früher "Schulhufen" genannt.

Größere Ortschaften

Schönefeld: Im Ort gab es eine zweiklassige Schule, eine Post, Handwerksbetriebe und eine Gastwirtschaft, wo auch viele gemeinschaftliche Veranstaltungen stattfanden. Auch eine Hebamme war dort zu finden.

Waldburg: 1929 begann die Regierung, umfangreiche Ländereien von den Gütern aufzukaufen, um diese durch "Aufsiedlung" der wachsenden Landbevölkerung für einen geringen Preis oder Pacht zur Verfügung zu stellen. So wurde auch Waldburg mit 54 Höfen aufgesiedelt. Für die Waldburger war Schönefeld eine Art Zentrum.

[Quelle: Text von Manfred Allies im Bildband Kreis Gerdauen, S. 279 - mit kleineren Änderungen]


Die Gemeinden des Kirchspiels

 

Gemeinde Kurkenfeld

Einwohner: 406 (17.05.1939)

Ortsteile:

Charlottenruh
Gnädtken
Kurkenfeld
Mitschullen (Mittwalde)
Rodwalde
Schönefeld


Gemeinde Plagbuden

Einwohner: 297 (17.05.1939)

Ortsteile:

Abellienen (Ilmenhagen)
Plagbuden
Wolfshöhe


Gemeinde Polleyken

Einwohner: 233 (17.05.1939)

Ortsteile:

Groß Polleyken
Klein Polleyken
Pollaschen (Reichenwald), Vorwerk


Gemeinde Waldburg

Einwohner: 534 (17.05.1939)

Ortsteile:

Ernstwalde
Klein Karpowen (Klein Karpau)
Neuhöhe
Philippsthal
Waldburg


Ortsteile Groß und Klein Lonschken der Gemeinde Abelischken (Ilmenhorst)

Einwohner: 

Die Gemeinde Abelischken (Ilmenhorst) gehört zum Kirchspiel Nordenburg, lediglich die beiden Ortsteile Groß Lonschken und Klein Lonschken sind zum Kirchspiel Karpowen (Karpauen) zugehörig.


Kontaktadresse des zuständigen Kirchspielvertreters

 

  • Walter Mogk, Am Eichengrund 1 f, 39629 Bismark (Altmark), Telefon (01 51) 12 30 53 77, E-Mail: kspkarpowen(at)kreis-gerdauen.de