HKG Gerdauen aktuell
Vortrag: Hippel – erster Feminist Deutschlands

(Kopie nach Anna Dorothea Therbusch/Original 1781),
© Ostpreußisches Landesmuseum
[09.11.2022] Unter dem Titel "Hippel – erster Feminist Deutschlands" präsentiert Dr. Tim Kunze am Dienstag, 15. November 2022, um 14.30 Uhr im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg einen Vortrag über den in Gerdauen geborenen Schriftsteller Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere (1741-1796). Darin verortet der Kurator für die Immanjuel-Kant-Abteilung des Museums Hippels damals revolutionäre Ideen zur Gleichberechtigung im Kontext seiner Zeit und stuft ihn als "vergessenen Feministen der deutschen Aufklärung" ein. "Was motivierte Hippel, den Königsberger Bürgermeister und Freund Immanuel Kants? Warum veröffentlichte er anonym? Die Ideen der Aufklärung prägen und spalten Feminismus und Geschlecbterforschung bis heute. Der Blick zurück eröffnet Perspektiven auf die Frage nach der Ordnung der Geschlechter, die auch im 21. Jahrhundert keineswegs beantwortet ist, sondern – man denke an den Iran oder die Gendersprache – zu den Kernfragen moderner Gesellschaften gehört", heißt es in einer Pressemitteilung des Museums.
Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Museum erleben" statt. Im Anschluss besteht Gelegenheit, sich bei Kaffee und Gebäck in gemütlicher Runde über das Erlebte auszutauschen.
Eine Anmeldung unter Telefon (0 41 31) 75 99 50 oder per E-Mail an info@ol-lg.de ist erforderlich.
Kosten: 3 Euro (inklusive Tee, Kaffee und Gebäck) zuzüglich Museumseintritt
Das OLM befindet sich in der Heiligengeiststraße 38 in Lüneburg, der Eintrittspreis beträgt 7 Euro (ermäßigt 4 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei).
OLM/Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V., Walter Mogk
Kreistag tagte in Rendsburg
[22.10.2022] Während unseres Hauptkreistreffens in Bad Nenndorf kam der Kreistag der Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen am 1. Oktober zu seiner turnusgemäßen Sitzung zusammen. Dabei entschieden die Mitglieder einstimmig, den Vorstand aufgrund des Kassenprüfberichtes, der keine Beanstandungen enthielt, für das Geschäftsjahr 2021 zu entlasten. Zu neuen Kassenprüfern wurden Heike Ellmer und Klaus-Peter Molkenbuhr gewählt.
Zugleich beschloss der Kreistag, das nächste Hauptkreistreffen am 7./8. Oktober 2023 in unserer Patenstadt Rendsburg zu veranstalten. An diesem Wochenende sollen das 70-jährige Bestehen der Patenschaft von Stadt und Kreis Rendsburg (-Eckernförde) für Stadt und Kreis Gerdauen und 75 Jahre Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen gefeiert werden. Unter anderem ist eine Ausstellung im Rendsburger Rathaus geplant, die den Kreis Gerdauen vor 1945 zeigt.
Ein neues Gesicht gibt es im Vorstand der Stiftung Kreis Gerdauen. Nachdem sich Hans Eckart Meyer auf eigenen Wunsch aus dem Gremium zurückgezogen hat, wählte der Vorstand Dietmar Plaumann zu seinem Nachfolger. Der Kreistag hat die Wahl anschließend einstimmig bestätigt.
Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V., Walter Mogk
Projekt Schmalspur-Album Ostpreußen - Bildpaten für den Kreis Gerdauen gesucht
[08.10.2022] In der Provinz Ostpreußen gab es insgesamt 800 Kilometer schmalspuriger Kleinbahnen. Im Kreis Gerdauen verliefen Kleinbahnstrecken von Barten über Molthainen nach Gerdauen und von Barten über Nordenburg nach Warnascheln (Warnheide).
Nachdem bereits 12 Bildbände zu den Schmalspurbahnen in Sachsen aus der Zeit von 1881 bis 1945 erschienen sind, haben sich der Geschäftsführer des Zittauer Verlages SSB-Medien, Ingo Neidhardt, und der Dresdner Autor und Kenner der ostpreußischen Kleinbahnen, Jörg Petzold, entschlossen, einen solchen Bildband auch zu den Schmalspurbahnen in Ostpreußen herauszugeben. Das gemeinsame Ziel ist die möglichst lückenlose bildliche Dokumentation der schmalspurigen Kleinbahnen in Ostpreußen. Dokumentiert werden soll der Zeitraum zwischen der Eröffnung der ersten Strecken 1898 und dem Kriegsende 1945. Das Album wird neben Bildern auch topografische Karten und Fahrpläne sowie fachkundige Texte zur Geschichte der Bahnen, zu deren Fahrzeugen und zu den Inhabern von Anschlussgleisen und Verladeanlagen enthalten. Damit wollen die Autoren erreichen, dass diese Bahnen für den heutigen Leser (wieder-)erlebbar werden. Der Leser wird auf eine Zeitreise mitgenommen und kann Strecke um Strecke selbst erkunden. Den beiden Initiatoren ist dabei bewusst, dass sie mit ihrem Projekt nicht jeden Ort, nicht jede Haltestelle und nicht jedes Anschlussgleis werden wieder zum Leben erwecken können – aber Ihrer Unterstützung sollte es gemeinsam möglich sein, diesem Ziel recht nahe zu kommen.
Unterstützt wird das Projekt schon jetzt von der Landsmannschaft Ostpreußen, von den Kreisgemeinschaften (auch der Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V.), dem Bildarchiv Ostpreußen, dem Kulturzentrum Ostpreußen sowie zahlreichen Eisenbahnfreunden und privaten Sammlern.
Bitte heben Sie Ihre bisher noch verborgenen Schätze aus privaten Fotoalben und Sammlungen. Jedes Foto, jede Fahrkarte, jeder Frachtbrief und jeder Bahnpoststempel der ostpreußischen Kleinbahnen zählt – werden Sie damit Teil dieses gemeinsamen Projektes! Bitte stellen Sie den Autoren Ihre Dokumente, natürlich leihweise oder vorzugsweise auch elektronisch, zur Verfügung; eine Rückgabe nach dem Bearbeiten wird selbstverständlich bereits heute zugesagt. Ebenso wird selbstverständlich jeder Bildpate namentlich genannt werden. Ein finanzielles Honorieren wird allerdings nicht möglich sein, das würde den finanziellen Rahmen sprengen. Dafür erhält jeder Bildpate als besonderes Dankeschön ein persönliches Exemplar des „Schmalspur-Album Ostpreußen“.
Kontakt:
Jörg Petzold, Hellerhofstraße 37g, 01129 Dresden
E-Mail: petzold.kleinbahn-ostpreussen@t-online.de
Telefon: (03 51) 8 48 85 88
Kleiner Hinweis: Wenn Sie dem Projekt helfen, indem Sie Material zur Verfügung stellen, und für dieses eine dauerhafte, sichere Aufbewahrung für die Zukunft wünschen, so ist unser Archiv in Rendsburg der richtige Ort dafür. Sprechen Sie unseren Archivbeauftragten Hans Eckart Meyer, Oberstraße 28a, 24977 Langballigholz, Telefon (0 46 36) 84 08, E-Mail: archiv(at)kreis-gerdauen.de, gerne an. Auch an Kopien oder Scans sind wir jederzeit interessiert.
Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V., Walter Mogk
Heimatkreisgemeinschaft mit Stand in Wolfsburg vertreten
[08.06.2022] Am Sonnabend, 11. Juni, findet im CongressPark Wolfsburg das Jahrestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen statt. Ab 10 Uhr ist hier ein abwechslungsreiches Programm zu erleben.
Die Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V. wird aus organisatorischen Gründen nicht persönlich in Wolfsburg vertreten sein. Allerdings hat sich der Husum-Verlag, der unseren Heimatbrief druckt, freundlicherweise bereit erklärt, neben seinem Stand einen Tisch mit Materialien unserer Heimatkreisgemeinschaft mitzubetreuen. Sie finden hier ältere Heimatbriefe, das Heft "Dat verfretne Spatzke" mit plattdeutschen Geschichten und Gedichten, Faltblätter mit Infos zu den beiden Bänden "Kultur im ländlichen Ostpreußen - Geschichte, Güter und Menschen im Kreis Gerdauen" und Lesezeichen mit Infos zur Arbeit der Heimatkreisgemeinschaft kostenlos zum Mitnehmen. Die beiden Bände, aber auch das Kreisbuch "Der Kreis Gerdauen" und den Bildband "Kreis Gerdauen unvergessen" können Sie am Stand des Husum-Verlages käuflich erwerben.
Unser Stand hat die Nr. 11 und befindet sich im Foyer vor dem großen Saal, direkt neben dem Stand von Husum Druck und Verlag (Nr. 21).
Im Saal sind Plätze für den Kreis Gerdauen ausgewiesen.
Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V., Walter Mogk
Heimatstube öffnete zum Museumstag
[23.05.2022] Nach den coronabedingten Absagen in den vergangenen beiden Jahren konnten wir in diesem Jahr am internationalen Museumstag (15.05.2022) unsere Heimatstube in Büdelsdorf, Neue Dorfstraße 67 A (ehemalige Emil-Nolde-Schule), wieder für Besucher öffnen. Am Gebäude wiesen wir mit zwei schönen selbst hergestellten Schildern auf die Öffnungszeit von 10 bis 17 Uhr hin. Zwei Teams teilten sich die Betreuung der Besucher. Wir konnten uns bekannte und unbekannte Damen und Herren begrüßen.
Die ersten Besucher, zwei Herren, kamen schon kurz nach der Öffnung. Sie wohnen in unmittelbarer Nähe zur Heimatstube und entpuppten sich als nette interessierte Gesprächspartner. Sie stammen nicht unmittelbar aus dem Kreis Gerdauen, haben aber ostpreußische Wurzeln. Weitere Besucher waren der Sohn des Försters vom Hunderthufenwald. Seine Frau begleitete ihn und interessierte sich sehr für die in einer Vitrine mit Originalmustern ausgelegten Strickhandschuhe. Diese fotografierte sie und nahm eine Strickanleitung für das ostpreußische Muster mit. Sicherlich werden dort nun in Zukunft die Hände mit den schönen Handschuhen warmgehalten.
Ein vor Jahren nach Schweden ausgewandertes Paar, das gerade in Rendsburg ist, war an allen ausgestellten Artefakten sehr interessiert, da sie zum Teil ostpreußische Wurzeln haben. Ein ausführlicher Rundgang und interessantes Gespräch entwickelte sich.
Vormittags konnten wir noch ein Ehepaar aus Rendsburg begrüßen. Dieses hatte den Hinweis zur Öffnung unserer Heimatstube auf der Seite ihrer Facebook-Gruppe gelesen. Auch hier werden sicherlich noch weitere Kontakte erfolgen, da sich schon für ein weiteres Treffen verabredet wurde.
Nachmittags kam noch ein weiterer Herr mit seiner Tochter und schaute sich die neue Heimatstube genau an. Er hat die Wappen des Kreises und der Städte Gerdauen und Nordenburg für uns geschnitzt, die wir heute in der Heimatstube hängen haben. Außerdem war er an den in den neunziger Jahren vom Kreis Rendsburg-Eckernförde und uns durchgeführten Hilfstransporten in den nördlichen Kreis Gerdauen als Helfer beteiligt, so dass er Gerdauen kennen gelernt hat. Auch er war sehr an der neu gestalteten Ausstellung interessiert, das gleiche gilt auch für seine Tochter.
Weitere Besucher waren unter anderem eine aus Elbing stammende Frau und eine Tapiauer Dame, deren Schwester in Gerdauen geboren war. Ein Herr ganz ohne Beziehung zu Ostpreußen kam vorbei, weil er sich ansehen wollte, "was es mit Gerdauen auf sich hat."
Alles in allem verzeichneten wir eine zweistellige Besucherzahl. Wie haben sehr interessierte Besucher erlebt, gute Gespräche geführt und hoffen auch in naher Zukunft ähnliche Veranstaltungen durchführen zu können.
Hier und auf der Internetseite der Stadt Büdelsdorf finden Sie weitere Hinweise zu unserer Heimatstube.
Wir danken allen Besuchern für ihr Interesse an unserer Heimatstube.
Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V., Brigitte Havertz-Krüger
Nachruf auf Klaus-Dietrich Rahn
Foto: (c) HKG Gerdauen e.V./Monika Weppelmann
[30.03.2022] Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht erhalten, dass unser langjähriges Kreistagsmitglied und Friedenberger Kirchspielvertreter Klaus-Dietrich Rahn am 18. Januar 2022 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.
Klaus-Dietrich Rahn wurde am 24. Juni 1936 in der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg geboren, verbrachte aber seine Kindheit in Mehleden im Kreis Gerdauen. Dort war sein Vater Ewald Rahn als Verwalter auf dem Gut tätig. Seine Mutter Edith Rahn, geborene Otto, war die Tochter des Hofbesitzers Max Otto aus Rädtkeim. Die Volksschule besuchte Klaus-Dietrich Rahn 1943/44 noch in Rädtkeim, ehe die Familie vor der anrückenden Roten Armee nach Westen flüchten musste.
Über Pommern und Mecklenburg ging es nach Schleswig-Holstein, wo er von 1947 bis 1957 das Herder-Gymnasium in Rendsburg besuchte. Es folgten die Höhere Handelsschule (1954/56) und das Abendgymnasium in Aachen (1957-1961), wo er sein Abitur ablegte. Nach einem Studium der Wirtschafts- und Sozialpädagogik an der Universität Köln (1962-1966) bestand er die Diplomprüfung als Handelslehrer. 1969 folgte die Zweite Staatsprüfung für das Lehramt an kaufmännischen Schulen. Als Studienrat (1971) und Oberstudienrat (1973) unterrichtete Klaus-Dietrich Rahn viele Jahre, ehe er 1995 pensioniert wurde.
Mit dem Ruhestand hatte Klaus-Dietrich Rahn mehr Zeit, sich um seine ostpreußischen Wurzeln zu kümmern. 1999 wurde er in den Kreistag der Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen gewählt und kümmerte sich seitdem als Kirchspielvertreter von Friedenberg um die Landsleute aus seinem Heimatkirchspiel. 2019 kam das Kirchspiel Groß Schönau zu seinem Aufgabenbereich hinzu. Immer wieder zog es Klaus-Dietrich Rahn auch in sein Heimatdorf Mehleden, das er 1999 erstmals wieder besuchte. In zahlreichen Beiträgen für den Heimatbrief hat er darüber und über die heutige Situation im Kirchspiel Friedenberg berichtet. 2002 wurde Klaus-Dietrich Rahn mit der Treueurkunde der Landsmannschaft Ostpreußen geehrt.
Alle die ihn kannten und mit ihm zusammenarbeiteten, haben seine sympathische und ruhige Art geschätzt. Klaus-Dietrich Rahn war jemand, der konstruktiv an die Lösung von Problemen heranging und stets zur Stelle war, wenn seine Hilfe gebraucht wurde. Wir werden ihn sehr vermissen.
Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V., Kreisvertreter Walter Mogk