Kirchspiel Löwenstein

Übersicht über das Kirchspiel

 

Lage

Das Kirchspiel Löwenstein, zu dem auch das Nachbardorf Kröligkeim gehörte, lag zirka 16 Kilometer südwestlich von Gerdauen und drei Kilometer von den Kreisgrenzen Bartenstein und Rastenburg entfernt.

Vereinsleben

In Löwenstein und Kröligkeim existierten sehr aktive Feuerwehren. Das kulturelle Leben spielte sich überwiegend in den einzelnen Dörfern ab. So gestalteten die Lehrer die Kinderfeste und Theaterabende und die Landarbeiterjugend das Fastnachtsfest. Über das Kirchspiel hinaus gab es den - schon vor dem Ersten Weltkrieg gegründeten - Kriegerverein Löwenstein. Zu diesem gehörten die Gemeinden Dietrichsdorf und Laggarben, wie auch einzelne Männer von den Gütern Mockelkeim und Landkeim aus dem Kreis Rastenburg. Durch die aktive Mithilfe dieses Vereins konnte Herr Briese zirka 1925 den Tanzplatz und den Schießplatz in der Löwensteiner Damerau errichten. Dieser Tanzplatz war dann der beliebteste Anziehungspunkt für die Jugend der weiteren Umgebung. Dort trafen sich im Sommer auch der Kleinkaliber-Schießverein und der Reiterverein. Ab 1929 gab es in Löwenstein den "Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten" und die ungedienten "Jungstahlhelmer", die eine vormilitärische Ausbildung erhielten. Alle diese Verbände wurden nach 1933 in die NSDAP eingegliedert, deren Ortsgruppe Löwenstein sich über die benachbarten Gemeinden Dietrichsdorf und Laggarben erstreckte.

Größere Ortschaften

Löwenstein war ein Bauerndorf mit (1939) 446 Einwohnern. Auf über 6000 Morgen gab es 13 größere Höfe von 200 bis 400 Morgen und 15 kleinere Höfe von 30 bis 130 Morgen, darunter sieben Abbauhöfe, die nach der Separation entstanden waren. Das Dorf war als Angerdorf mit zwei parallelen Straßen angelegt, dazwischen der Fluss und Teiche, in der Mitte die 1372 erbaute Ordenskirche nebst Pfarrhaus, zweiklassige Schule, Schmiede und Gasthaus mit Lebensmittelgeschäft. Zu letzterem gehörte das Ausflugslokal mit Tanzplatz im Walde. In Löwenstein befanden sich eine Zweigstelle der Raiffeisengenossenschaft und mehrere genossenschaftliche Zusammenschlüsse für die landwirtschaftlichen Betriebe.

Kröligkeim hatte zwölf größere Höfe, davon sechs als Abbauhöfe. Im Dorf gab es ein Lebensmittelgeschäft und als Mittelpunkt die Schule. Am Dorfrand, Richtung Sillginnen, war seit 1936 eine Reichsarbeitsdienstabteilung untergebracht. Diese war, wie auch die RAD-Abteilung in Löwenstein und drei weitere, zur Regulierung der Guber eingesetzt.

[Quelle: Text von Gerhard Briese im Bildband Kreis Gerdauen, S. 333 - mit kleineren Änderungen]


Die Gemeinden des Kirchspiels

 

Gemeinde Kröligkeim

Einwohner: 808 (17.05.1939)

Ortsteile:

Angelika, Vorwerk
Kröligkeim
Sillginnen


Gemeinde Löwenstein

Einwohner: 588 (17.05.1939)

Ortsteile:

Drahnen
Löwenstein


Kontaktadresse des zuständigen Kirchspielvertreters

 

  • Gertrud Holtermann, Buchhorst 13, 27259 Wehrbleck, Telefon (0 42 74) 15 78, E-Mail: ksploewenstein(at)kreis-gerdauen.de