Kirchspiel Groß Schönau

Übersicht über das Kirchspiel

 

Lage

Alle Ortschaften waren Grenzorte zum Kreis Bartenstein. Vom Gut Stablack bis nördlich Kaydann bildete die Alle eine natürliche Grenze zum Nachbarkreis. Heute liegt das Kirchspiel größtenteils im zu Russland gehörenden Königsberger Gebiet, nur der südliche Teil mit Lindenau und dem Gut Stablack liegt auf polnischem Gebiet (Wojewodschaft Ermland-Masuren).

Wirtschaft

Haupterwerbszweig war in allen Ortschaften die Land- und Milchwirtschaft. Die in den landwirtschaftlichen Betrieben erzeugte Milch wurde in die Molkerei Schakenhof geliefert. Es gab verschiedene Handwerksbetriebe in den einzelnen Gemeinden und auch je eine Gastwirtschaft. Zu der Gastwirtschaft in Groß Schönau gehörte ein großer Saal, in dem große Tanzveranstaltungen durchgeführt wurden.

Kirche

Obgleich eines der kleinsten Kirchspiele im Kreis, hatte es zwei Kirchen. Die "Hauptkirche" lag in Groß Schönau, die sogenannte "Filialkirche" in Lindenau. Sie gehörten zu den um 1360 erbauten Wehrkirchen des Deutschen Ordens. Beide Kirchen wurden von einem in Groß Schönau ansässigen evangelischen Pfarrer betreut. Der Konfirmandenunterricht fand für alle Konfirmanden in Groß Schönau statt; das bedeutete für die Lindenauer und Keulenburger Kinder einen wöchentlichen Marsch von fünf bis sieben Kilometer. Die Kaydanner Konfirmanden hatten lediglich zwei bis drei Kilometer zurückzulegen.

Schulwesen

Die drei Gemeinden hatten je eine Volksschule.

Größere Ortschaften im Kirchspiel

Groß Schönau: Zu Groß Schönau gehörten das Gut Stablack, zwei große Bauernhöfe und diverse mittlere und kleinere landwirtschaftliche Betriebe.

Kaydann hatte mittelgroße und kleinere landwirtschaftliche Betriebe.

Lindenau war der Amtsbezirk dieser Region. Zwischen Lindenau und Groß Schönau befand sich der "Sillginner Wald" mit einer Försterei. Das Dorf Lindenau bestand bis 1924/25 aus einem 5000 Morgen großen Rittergut und zwölf Bauernhöfen, davon einer mit Gastwirtschaft. In jenen Jahren wurde das Gut "aufgesiedelt", d. h. es entstanden einschließlich Restgut 26 "Siedlerstellen". Das zum Rittergut gehörende Vorwerk Keulenburg blieb als selbständiges Gut mit rund 1400 Morgen bestehen. Die Vorwerke Amma und Heinrichshof wurden ebenfalls "aufgesiedelt". Die zwölf neu entstandenen Siedlerstellen wurden der Nachbargemeinde Friedenberg angegliedert.

[Quelle: Text von Lothar Opitz im Bildband Kreis Gerdauen, S. 269 - mit kleineren Änderungen]


Die Gemeinden des Kirchspiels

 

Gemeinde Groß Schönau

Einwohner: 387 (17.05.1939)

Ortsteile:

Groß Schönau
Groß Schönau, Forsthaus
Stablack


Gemeinde Kaydann

Einwohner: 217 (17.05.1939)

Ortsteile:

Kaydann


Gemeinde Lindenau

Einwohner: 426 (17.05.1939)

Ortsteile:

Keulenburg
Lindenau
Waldhaus Hartels


Kontaktadresse des zuständigen Kirchspielvertreters

 

  • Das Kirchspiel ist derzeit unbesetzt, Anfragen bitte per E-Mail: kspgrschoenau(at)kreis-gerdauen.de